von Anne
„Auf nach Slowenien!“ hieß es am zeitigen Morgen des 13. Dezembers, schließlich stand uns eine Strecke von über 850 km bevor. Trotz des Unheil andeutenden Freitags wurde diese ohne Probleme absolviert und am späten Nachmittag der Badeort Terme Čatež erreicht. Dieser besteht aus der größten Therme Sloweniens, einem Wellness-Center, drei Hotels und einem Campingplatz. Ein reiner Ferienort also, der auch gut besucht war. Paula und ich testeten am Anreisetag den Hotelpool, besuchten aber nicht die große Therme. Schließlich waren wir ja zum Schachspielen angereist.
Paula nahm an der WM im Schnellschach und im Blitz der u14 w teil. Für die Schnellschach-WM wurden an zwei Tagen 11 Partien mit 15 Minuten zzgl. 10 Sekunden Inkrement gespielt. Der Blitztitel wurde am dritten Tag mit beeindruckenden 22 Partien à 3 Minuten zzgl. 2 Sekunden Inkrement vergeben. Eine Besonderheit beim Blitzen war, dass 11 Minimatches mit Farbausgleich bestritten wurden. Ein guter Modus. Und ein forderndes Programm.
Im Schnellschach startete Paula gleich mit einem Remis gegen die Nr. 2 der Setzliste. Leider versuchte sie ihre Position der Stärke nicht wirklich in einen vollen Zähler umzuwandeln. Zu viel Respekt. In Runde 2 brach Paula wahrscheinlich den Familienrekord der längsten Partie (meine Partie aus Prag mit 163 Zügen), jedoch, mangels Mitschrift und Livebrett ohne Dokumentation der genauen Zügezahl. Zählt also nicht! Die Partie dauerte gute 85 Minuten (!), was rein rechnerisch mindestens 165 Züge ergibt. Der Schiedsrichter meinte am Ende, dass noch 7 Züge zum Remis nach 50-Züge-Regel gefehlt hätten. Er hatte irgendwann angefangen die Züge mitzuzählen. Aber für Paula leider zu spät. Wäre remis gewesen, war’s nach einem plötzlichen Fehler aber nicht. Schade. Danach wechselten sich Licht und Schatten ab. Paula zeigte teilweise sehr gutes Schach und holte schöne Siege. Manchmal gelang das nicht. Am Ende lag Paula mit ordentlichen 50% und Platz 25 genau in der Mitte des Teilnehmerfeldes. Einen Platz besser als gesetzt.
Im Blitz legte Paula sehr stark los, unter anderem mit einem tollen Qualitätsopfer. Hier der Link zur Partie. Wer unser Training am Dienstag besucht, durfte auch selbst die schöne Stellung spielen. Das macht wirklich Spaß. Danach gab es gegen starke Gegnerinnen leider manchmal auch etwas Pech und gegen Ende ließ die Konzentration merklich nach. Man merkte, dass der späte Beginn um 10 Uhr und das spielen bis nach 20 Uhr in den Abend hinein Kräfte kostete. Es fehlte einfach noch die vereinsgestärkte Abendblitzkondition. Dadurch wurden es am Ende nicht ganz 50% und Platz 24.
Hier findet man die Ergebnisse und Fotos auf der Turnierhomepage.
Es war auf jeden Fall ein beeindruckendes Erlebnis und schönes Turnier! Hier noch ein kleiner Schnappschuss von den Fahrradwegen in Slowenien. Ein Glück waren wir zum Schachspielen da. 😉