Bundesliga-Traum (dieses Mal ohne zusätzliches a)

von Anne

Es gibt Wochenenden, die könnten schöner nicht sein. So geschehen am 1. Adventswochenende. Ohne zu große Erwartungen reiste unsere Frauenmannschaft direkt ins Herz der Schachmetropole Berlin nach Kreuzberg. Großstadtfeeling und -fauna, leckeres Streetfood, sympathische Gastgeber, hochkarätiges Publikum und die Verleihung der „Vera“ der Emanuel Lasker Gesellschaft – hier wird Schach zum Erlebnis. Unser Team zeigte dabei, dass wir nicht nur gemeinsam Spaß haben können, sondern auch schachlich was zu bieten haben und zu Recht in der 1. Frauenbundesliga spielen! Am Samstag ging es gegen den vielfachen Deutschen Meister und aktuellen Tabellenführer OSG Baden-Baden. In der Partie am Spitzenbrett nahm mein Springer folgende hübsche Route und zeigte damit schon, dass die Partie zu einer schachlichen „Krönung“ führen sollte: mein erster Sieg gegen einen GM überhaupt. Und das nicht gegen irgendwenn, sondern gegen die Nr. 1 des deutschen Frauenschachs schlechthin: GM Elisabeth Pähtz! Ein Traum 🙂

Wer die Partie nachspielen möchte, findet sie hier bei lichess. Nachdem Elisabeth eine Möglichkeit Vorteil zu erlangen in der Eröffnung ausließ, konnte ich im Mittelspiel beim Manövrieren – insbesondere der Springer – gut mithalten und die Partie blieb im Gleichgewicht. In der Zeitnotphase bot sich die Chance mit meinem Turm in die gegnerische Stellung einzudringen. Die Partie kippte zu meinen Gunsten. Ich kann mich nicht an einen so hohen Puls bei einer Schachpartie erinnern wie in dem Moment, als ich realisiert hatte, dass ich die Partie gewinnen kann! Adrenalin pur.

 

Und es blieb nicht nur bei diesem Punkt. Elina konnte am zweiten Brett mit einer starken Leistung in einer extrem spannenden und anspruchsvollen Partie ein tolles taktisches Finale ansetzen. Wer findet es auch?

Weiß am Zug nach 33…. Td8

 

Zwei Brettpunkte gegen Baden-Baden geholt. Das hat in dieser Saison noch keine andere Mannschaft geschafft. Nachstehend die Tabelle. Wer genau hinsieht, wird merken, dass am Sonntag noch deutlich mehr ging. Gegen den Aufsteiger SK Freiburg-Zähringen holten wir unseren ersten Mannschaftssieg. Und das nicht mal knapp oder glücklich, sondern souverän herausgespielt mit 5:1 Punkten. Damit haben wir die rote Laterne abgegeben.

Auch hier lohnt es sich die Partien nachzuspielen, und zwar alle!

Direkt nach der Eröffnung standen Margarethe, Paula und Kerstin sehr gut. Leider konnte Margarethe später ihren Vorteil nicht gegen einen gegenerischen Freibauer behaupten. Sehr schade.

Aber Kerstin lies keine Luft ran und gewann eine sehr souveräne Partie. Stark gemacht.

Ebenso Paula. Auch hier kamen eigentlich nie Zweifel auf, wer die Partie am Ende gewinnen wird.

 

Damit hatten wir schon zwei Zähler auf dem Konto und ich konnte nach einer nicht ganz so einseitigen Partie den dritten Punkt beisteuern. Ich war zwar gut aus der Eröffnung gekommen, konnte dann aber ein Problem nicht lösen und geriet in Nachteil. Meine Gegnerin fand jedoch nicht die beste Fortsetzung, so dass ich mich erst konsolidierte und dann innerhalb weniger Züge Vorteil herausholte. Am Ende standen zwei Damen für mich auf dem Brett.

Genauso wie bei Laura. Nach ebenfalls spannender Partie, setzte sich Laura am Ende mit ihrem Kampfgeist und Willen nach vorne zu spielen durch.

  

Und last but not least Elina, die ihre starke Leistung vom Vortag wiederholte. 2 aus 2 in der 1. Frauenbundesliga. Superstark gemacht.

   

Mit ordentlich Rückenwind geht es also im Februar in unser Heimwochenende. Wir freuen uns schon jetzt auf dieses erste Highlight im Jahr 2026. Tragt den 21.02. und 22.02. am besten gleich in euren Terminkalender ein: 1. Frauenbundesliga bei Heinrich Schmid! Wir erwarten euch. 🙂

Nachtrag: Wir und unsere Pizzen sind der Aufmacher beim DSB.