von Norman
In den letzten Monaten hat unser Verein mitreißende Erfolge erzielt. 1. Frauenbundesliga, DVM u16w, Jugendsportlerehrung, Opensiege, Elo- und DWZ-Punkte ohne Ende. Auch ich selbst habe in der Sachsenliga gegen einen starken Gegner gewinnen können. Doch irgendwann wird auch der strahlend allerblauste Himmel von Wolken betupft. Und von solchen, mal noch hübsch watteweich, mal schon gräulich eingetrübt, sei nun berichtet.
LIDO-Open
Vom 14.-16.03.2025 fand in Senftenberg das 8. LIDO-Open statt. Das LIDO-Hotel ist sehr schön, das größte Holzblockhaus Europas, tolle geräumige Zimmer im Dachgeschoss.
Auf dem Bild fehlend: etliche parkende Schachspielerautos im Vordergrund
Aufbau war mit einer aufstrebenden Delegation vor Ort: Antonin, Charlie, Marek, Mika, Sascha und Uwe. Dazu gesellten sich mit Anja Zielke sowie Madeleine und Milena Rauh familiärer Rückhalt und mit mir die Verpflichtung zu schachlicher Nachbereitung.
Von Freitagnachmittag bis Sonntag waren fünf Runden zu spielen. Ein straffes Programm. Dennoch gingen wir regelmäßig zum kaum 100 m entfernten Senftenberger See.
Romantik mit kaltem Wasser und watteweichen Wölkchen
Und von den Nichtschachspielern trauten sich sogar alle ins fast noch winterliche Wasser.
Badefreuden? Naja, das war bei vielleicht 7° Wassertemperatur nicht so easy wie es aussieht.
Am besten aber waren die kleinen blauen Hügel im nah gelegenen Spielplatz. Erstaunlich, wie viel Freude so eine einfache, rutschintensive Idee machen kann.
Nein, so kommt man nicht hoch. Rennen! Im Hintergrund rechts: Ja, runter gab‘s viele Möglichkeiten.
Zum Schachlichen
Die Ergebnisse findet ihr unter https://schach-lido.jimdofree.com/ergebnisse/ und https://www.findchessgames.com/index-0134,224,1282|2|996.html. Leider lief es nicht so gut wie erhofft. Charlie konnte in der letzten Runde seine Möglichkeiten nicht nutzen und blieb bei einem halben Punkt stehen. Antonin, Sascha und Uwe holten einen Zähler. Und Mika (2 Punkte) verlor in der letzten Runde gegen Marek, der es dadurch auf 3 Punkte schaffte und als einziger ein DWZ-Plus verbuchte. Keine Glanztaten an diesem Wochenende.
Wenigstens gelang Mika ein schönheitspreisverdächtiger Zug.
Zwischenrunde SMM u10
Gleich am nächsten Samstag fuhr ich mit Sascha, Antonin, Timur, Lucas und Lino (Brett 1-4 und Ersatz) nach Dresden. Würden wir uns für die Endrunde der Sachsenmannschaftsmeisterschaft u10 qualifizieren können?
Leider nein. Wir begannen mit zwei Unentschieden (2-2) und verloren dann gegen den Gruppenfavoriten mit 1-3. Die Ergebnisse gibt‘s unter https://svs-schach.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaSCHACHDE.woa/wa/groupPage?championship=Sachsen+Jugend+24%2F25&group=3641.
Während Antonin und Timur mit 2 aus 2 starteten, was bei Antonin durchaus glücklich war, brauchte Sascha zu lange, um warm zu werden. An Brett 4 fehlte uns hingegen einfach noch die Turniererfahrung. Lucas hatte in Runde 1 eine glatte Mehrfigur, totale Gewinnstellung. Dann war die Dame weg – wiedermal zu schnell gespielt. Lino startete in Runde 2 sehr gut in die Eröffnung, konnte aber gleich das erste auftretende Problem nicht lösen – Turm weg.
In Runde 3 war Sascha endlich auf Spieltemperatur und besiegte einen Spieler mit über 1500 DWZ souverän. Leider gingen nun die anderen chancenlos unter.
Uns fehlte letztlich ein Brettpunkt aus irgendeinem Kampf, z.B. aus Runde 2.
Zusatzqualifikation zur SEM
Keine Zeit Wölkchen wegzupusten. Denn am Sonntag stand die Zusatzqualifikation zur Sachseneinzelmeisterschaft auf dem Programm. Antonin und Sascha (u10) sowie Moritz (u18) wollten ihre Chance nutzen. Ich nahm an, ein bis zwei Qualifikationen seien am wahrscheinlichsten. Und dass es in der u10 eigentlich sehr gut aussehe. Mit Volkmar, Martin und mir waren wir auch professionell und motiviert angereist. Wir hatten auch im Vorfeld etwas die Bedenkzeit von 20 min zzgl. 10 s Inkrement geübt.
Nunja, kein fröhliches Blau heute. Moritz erwischte einen katastrophalen Start und verdiente sich, besonders in den Runden 2 und 3, den Beinamen Chancentod. Die Niederlage in Runde 1 gegen einen Spieler mit fast 2000 DWZ hätte, wenngleich eingeplant, auch nicht sein müssen.
Doch trotz 0 aus 2 hätte ein Sieg in der letzten Runde zur Qualifikation gereicht. Ungünstig nur, wenn dann plötzlich eine Figur weg ist.
In der u10 starteten Sascha und Antonin mit Siegen. Antonin mit viel Glück (seine Spezialität: zu schnell spielen, Material verlieren, angreifen, matt drohen, matt setzen) und Sascha an Brett 1 in einer starken Partie. Allerdings konnte der topgesetzte Gegner danach seine über 1200 DWZ auch nicht nachweisen und holte nur einen Punkt.
Leider verlor Antonin in Runde 2 und Sascha wirkte nach seinem Remis erschöpft. In der Folge kletterte Antonin auf 3 aus 4 (nicht fragen wie). In der letzten Runde, an Brett 1, investierte er auch richtig viel Zeit, aber der Gegner war in dieser Partie zu stark. Sascha hingegen brach ein und kassierte zwei unnötige Niederlagen. Besonders Runde 4 verlief enttäuschend: Katastrophal aus der Eröffnung gekommen, stark verteidigt, den Gegner völlig überspielt und dann… Ich konnte nicht mehr hinsehen. Leider keine 3½ Punkte (und Qualifikation zur SEM) mehr möglich.
Am Ende landeten Antonin und Moritz auf Platz 4 und Sascha auf Platz 7. Platz 3 hätte die Qualifikation zur SEM gebracht. Die Abschlusstabellen sind unter https://www.jugendschachbund-sachsen.de/images/stories/spielbetrieb/SEM/2025/2025-03-23_SEM-Zusatzqualifikation_Ergebnisse.pdf zu finden. Wirklich schade.
Abschließend noch ein paar Impressionen aus Senftenberg
Gerade angekommen, ging’s sofort ans Brett. Kaum Zeit, die Jacken auszuziehen.
Antonin gegen Sizilianisch
Charlie mit seinem Giuoco Piano (hat nichts mit ‘nem Klavier zu tun)
Marek denkt
Mika hoch konzentriert
Sascha auf der Suche nach Blickkontakt
Privattisch CSC Aufbau
Aufstrebende Delegation – einer hat immer die Augen zu, oder so ähnlich
Wer gehört nicht zu Familie Rauh?
Experten unter sich
Egal wie’s beim Schach läuft: Lass dich nicht runterziehen!